CAMERATA BERN | Steven Isserlis | Werke von Beethoven, Boccherini, Mendelssohn und Weiteren

Präludium und Fuge, das lässt einen an Johann Sebastian Bach denken. Aber an Ludwig van Beethoven? Genau dieser schrieb in reifem Alter an einem Präludium für Streichquintett. Die Fuge dazu blieb ein Fragment, das Beethoven später durch eine neue Fuge ersetzte. Und schon haben wir ein Präludium mit Fuge, Baujahr 1817.

Auch Camille Saint-Saëns blickt in die Vergangenheit, wenn er 1892 verschiedene Tänze im alten Stil schreibt, wie die verträumt dahinfliessende Sarabande. Sie waren als Ergänzung gedacht zu Saint-Saëns’ Neuausgabe von Marc-Antoine Charpentiers Comédie ballet nach Molière Le malade imaginaire. Ergänzung oder nicht? Yves Gérards Werkverzeichnis von Boccherinis Cellokonzerten listet deren elf auf. Voilà mit dem Cellokonzert A-Dur G 475 ein zwölftes! Für den bekennenden Fan und neuen Artistic Partner der CAMERATA BERN Steven Isserlis eindeutig bester Boccherini: «vornehm und liebenswürdig», wie er meint.

Und noch ein zweites Cellokonzert segelt durch dieses Programm. Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel ist das in Reinkultur: drängend das Orchester, edel die Solostimme, die sich durch den jugendlichen Übermut des Tutti keine Sekunde aus der Bahn werfen lässt.
Beides zusammen, Jugendlichkeit und Noblesse dann bei Mendelssohn.
In seinem 2. Streichquintett in B-Dur fassen traditionell klassische Formen dessen überschäumende Fantasie ein. Zum Besten für beide Seiten.

Programm

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Praeludium und Fuge, H 40/op. 137, Fassung für Streichorchester

Luigi Boccherini (1743–1805)
Cellokonzert in A-Dur Nr 2, G. 475

Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)
Cellokonzert in A-Dur Wq 172

Camille Saint-Saëns (1835–1921)
Sarabande op. 93 Nr. 1 für Streichorchester

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Streichquintett Nr. 2 in B-Dur, Fassung für Streichorchester

— Programm mit Pause —
Dauer: ca. 100 Minuten